Toolkit für den Schulunterricht
Digitale Bildarchive der Bildenden Kunst sind im Unterrichtsalltag meist nur Mittel zum Zweck. Selten steht der digitale Raum, in dem künstlerisches und kunsthistorisches Bildmaterial konsumiert wird, selbst im Zentrum der Auseinandersetzung. Dabei dienen digitalisierte Bestände längst nicht mehr nur der Dokumentation und Konservierung, sondern übernehmen eine wesentliche Funktion in der öffentlich zugänglichen Kunstvermittlung am Bild. Digitale Bildarchive sind aber - so die These - im Kontext experimenteller Lernerfahrungen rund um Kunst weit mehr als bloße Vehikel zur Vermittlung historischen Faktenwissens.
Ausgehend von Spivaks Konzept des Unlearning stellen sich folgende Fragen: Wie können wir im Umgang mit digitalen Bildarchiven eine Sensibilität für Leerstellen in der kanonischen Bildsprache der Kunst und ihrer Geschichte schaffen? Wie können wir im Rahmen der (Kunst-)Vermittlung dazu beitragen, habitualisierte und erlernte Machthierarchien aufzubrechen und eine antidiskriminierende und machtkritische Zukunft der Kunst(-geschichte) zu entwerfen?
Der kunstpädagogische Forschungsschwerpunkt "IMAGE+ Goes To School"
im Projekt „IMAGE+ Platform for Open Art Education” versucht diesen
Fragen nachzugehen und sie gemeinsam mit Lehramtsstudierenden des Faches
Kunst und Design und ausgebildeten Kunstvermittler*innen didaktisch mit
Gamification-Elementen in digitale Bildarchive einzubetten. Daraus
entwickelten sich in mehreren Workshops spielerische
Vermittlungskonzepte und Methoden, deren Ziel es ist, gemeinschaftliche
Handlungsfelder im Kontext der genannten Fragestellungen zu bieten und
für das postdigitale Zeitalter relevante Kompetenzen rund um
Bildpluralismus anzubahnen.
Das daraus entstandene Toolkit
wurde entwickelt, um medienpädagogische und machtkritische theoretische
Ansätze mit praktischen, gemeinsam erprobten Strategien zu verbinden.
Ziel ist es, die Nutzung des digitalen Bildarchivs als einen
spielerischen Lernort zu fördern. Damit werden innovative Wege eröffnet,
um zukunftsorientierte Qualifikationen zu entwickeln, die im 21.
Jahrhundert von entscheidender Bedeutung sind.
Weitere nützliche Informationen: